Ausschreibung: Hans Bausch Mediapreis für Forschungsarbeit zu digitalen Öffentlichkeiten

Der Hans Bausch Mediapreis des SWR ist wieder ausgeschrieben: Wissenschaftliche Beiträge zu medienethischen Fragen können bis 31. Dezember 2025 eingereicht werden. Den mit 5.000 Euro dotierten Preis vergibt der Südwestrundfunk (SWR) gemeinsam mit der Universität Tübingen.

Thema:

Demokratische Öffentlichkeiten sind umkämpfter denn je. Im Netz grassieren Desinformationskampagnen, rechtsextremer Content und antidemokratische Influencer sind erfolgreich. Populistische und autoritäre Strömungen orientieren sich oft nicht am Wahrheitswert von Behauptungen, mit Faktenchecks ist ihnen schwer beizukommen. Künstliche Intelligenz verunsichert die Menschen in ihrem Vertrauen in mediale Angebote und erfordert viel Medienkompetenz. Zugleich ermöglichen neue Plattformen und Ausspielwege niederschwellig Austausch und Meinungsbildung. KI kann helfen, Diskurse zu koordinieren und auf supranationaler Ebene zu partizipieren.

Ausgezeichnet wird eine herausragende wissenschaftliche Arbeit, die neue Impulse zur gesellschaftlichen Verantwortung in digitalen Öffentlichkeiten liefert. Der Preis will besondere Forschungsergebnisse zu den Folgen der Digitalisierung, zu gesellschaftlichen Transformationsprozessen und zu medienethischen Fragen besser sichtbar machen.

Besonders gefragt:

In diesem Jahr wirbt die Jury besonders um Veröffentlichungen

  • zu Fragen der Regulierung digitaler Öffentlichkeit im Dienst demokratischer Verhältnisse
  • zu (den medienökonomischen/-politischen) Bedingungen der Herstellung zivilgesellschaftlicher (Gegen-)Öffentlichkeiten
  • zu Herausforderungen, Aufgaben und Bedeutung von Journalismus im Kontext autoritärer Politiken
  • zur Bedeutung (trans-)nationaler digitaler Öffentlichkeiten für demokratische Verhältnisse
  • zu medienpädagogischen, -ethischen und -politischen Maßnahmen zur Förderung demokratischer Resilienz

Einreichung:

  • Abgabefrist: 31. Dezember 2025
  • Eingereicht werden können nur 2025 veröffentlichte Originalbeiträge

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury von Expert:innen aus Medienpraxis und Forschung. Die Preisverleihung findet am 17. Juni 2026 in Tübingen statt.

Benannt ist der Preis (und die dazugehörige gemeinnützige Stiftung) nach dem Journalisten Hans Bausch (1921-1991), der von 1958 bis 1989 Intendant des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart (heute Südwestrundfunk) war.

Alle Informationen zur Ausschreibung finden sich hier beim SWR und hier bei der Uni Tübingen.

Call for Papers: „Qualität im Journalismus: Neue Kanäle, neue Akteur:innen, neue Formate“

Die DGPuK lädt dazu ein, Beiträge für ihre Fachgruppentagung Journalistik und Journalismusforschung 2026 einzureichen. Das Thema ist „Qualität im Journalismus: Neue Kanäle, neue Akteur:innen, neue Formate“. Die Tagung findet von 9. bis 11. September 2026 an der TH Köln statt.

Thema:

Mit der Digitalisierung nahezu aller gesellschaftlichen Bereiche verändert sich auch das journalistische Feld. In einer hybriden Nachrichtenumwelt ist Journalismus nur noch eine von vielen Informationsquellen. Die Grenzen zwischen Information und Affekt, zwischen Berichterstattung und Marketing verschwimmen. Zugleich entstehen neue Akteur:innen an den Rändern des journalistischen Berufsfelds. Das professionelle Selbstverständnis bewegt sich in gesteigerter Ambiguität zwischen Autonomiegewinnen und neuen Einschränkungen. Was macht guten Journalismus aus in einem gesellschaftlichen Kontext, der geprägt ist von ökonomischen Herausforderungen der Medienunternehmen, sich wandelnden Wissensordnungen und politischen Veränderungen wie dem Bedeutungsgewinn extremer Strömungen?

Es gilt dabei, tradierte Sichtweisen auf Qualität, die im Kontext stabiler, liberaler, westlicher Demokratien entstanden sind, infrage zu stellen und Szenarien zu entwickeln, wie guter Journalismus aussehen könnte.

Mögliche Aspekte:
  • Dimensionen und Modellierung von Qualität, Teilaspekt: das Verhältnis von Qualität zur journalistischen Ethik
  • Ansprüche an Qualität von innerhalb und außerhalb des journalistischen Felds
  • Messung von Produktqualität und Qualitätswahrnehmung
  • Qualitätsvorstellungen bei journalistischen Akteur:innen
  • Praktiken: Wie Qualitätsansprüche realisiert werden
  • Qualitätskriterien in unterschiedlichen Formaten, Darstellungsformen, Ressorts
  • Qualitätssicherung und Qualität als staatliches Regulierungsziel
Formate:

Willkommen sind theoretische Beiträge ebenso wie Einreichungen zu aktuellen empirischen Befunden oder methodischen Fragen. Es können auch Vorschläge für komplette Panels mit 3-4 Beiträgen eingereicht werden, ebenso wie Vorschläge zu innovativen, diskursiven Formaten. Auch Einreichungen für ein offenes Panel sind möglich (um aktuelle Befunde ohne Bezug zum Tagungsthema zu präsentieren).

Formalia und Fristen:
  • Einreichschluss Extended Abstracts: 31. März 2026
  • Extended Abstracts: max. 8.000 Zeichen
  • Abstracts zu Panels: max. 20.000 Zeichen
  • Vorschläge zu interaktiven Formaten: max. 20.000 Zeichen

Der Call for Papers ist auf dieser Seite herunterladbar.

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