Ausschreibung Doktorand:innenpreis 2023

Doktorand:innenpreis 2023 der Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik

Die Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) schreibt dieses Jahr zum zweiten Mal einen Doktorand:innenpreis zur Förderung von jungen Wissenschaftler:innen aus. Die Preisvergabe erfolgt im Rahmen der nächsten Jahrestagung der Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik im Februar 2024 in München. Der Preis ist mit 500,- Euro dotiert.

Es gelten folgende Rahmenbedingungen:

  • Der Artikel behandelt für die Kommunikations- und Medienethik relevante Fragestellungen.
  • Die Doktorand:innen können einschlägige Artikel einreichen, die zwischen dem 01.08.2022 und dem 31.12.2023 publiziert wurden/werden. Auch (noch nicht publizierte) Full-Paper, für die bereits eine Publikationszusage (formlos durch Herausgeber:innen bzw. den Verlag) vorliegt, werden bei der Vergabe des Preises berücksichtigt. Bei Artikeln von Autor:innenteams ist die Erstautor:innenschaft Voraussetzung für die Einreichung.
  • Die Sprache der Beiträge kann Deutsch oder Englisch sein.
  • Pro Doktorand:in kann nur ein Beitrag eingereicht werden.

Die vollständigen Originalbeiträge in pdf-Form sowie ein Lebenslauf, aus dem hervorgeht, wann das Promotionsstudium begonnen wurde und voraussichtlich abgeschlossen werden soll, sowie eine Studienbescheinigung sind bis zum 5.1.2024 an die Fachgruppensprecher:innen Prof. Dr. Claudia Paganini (claudia.paganini@hfph.de) und Prof. Dr. Lars Rademacher (lars.rademacher@h-da.de) zu senden.

Neuerscheinung: Digitalisierung und der Wert der Freundschaft

Dank des Smartphones hat jeder zu jeder Zeit und an jedem Ort alle seine Freunde in der Hosentasche. Was bedeutet dies für den Wert der Freundschaft? Welchen Stellenwert hat Freundschaft heute, wenn sie durch einen Mausklick beendet werden kann? Wie erleben heutige Jugendliche Erfüllung und Sinn in den Freundschaften, die sie im Alltag pflegen? Diese Fragen untersucht Kai Erik Trost in seinem Buch „Der Wert der Freundschaft in der mediatisierten Alltagswelt“.

Die Dissertationsschrift ist als Band 19 der „Schriftenreihe Medienethik | Digitale Ethik“ erschienen. „Meine Ergebnisse zeigen: Weder die dystopischen Untergangsszenarien vom ‚Ende der Freundschaft‘ noch die utopischen Heilserwartungen treffen zu“, so der wissenschaftliche Koordinator am Institut für Digitale Ethik (IDE) der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM). „Die von mir befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen verstehen ihre Freundschaften als pragmatisch und flexibel und erleben sie als offene und auf das eigene Ich bezogene Beziehungen. Gleichzeitig halten sie den klassischen hohen moralischen Anspruch an ihre Freundschaften aufrecht und bewegen sich dadurch zunehmend in einem Wertekonflikt“.

Mit seiner Studie betritt der Autor methodisches Neuland: „Klassische Interviewtechniken kennen das Problem der ‚sozialen Erwünschtheit‘, das heißt, die Befragten tendieren dazu, so zu antworten, wie sie glauben, dass es von ihnen erwartet wird.“ Um dieses Problem zu umgehen, arbeitete er mit Erzählinterviews. „Menschen leben und denken vor allem in Geschichten, und diese Geschichten wollte ich einfangen“, so Trost. Für die Auswertung der Interviews nutzte er einen aus der Erzählforschung stammenden Ansatz.

Kai Erik Trost
Der Wert der Freundschaft in der mediatisierten Alltagswelt.
Eine narratologisch-semiotische Analyse der Freundschaftserzählungen Jugendlicher
Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 292 Seiten
ISBN: 978-3-515-13546-7
Reihe Medienethik – Digitale Ethik, Band 19