Journalismus und Wahrheit: DLF Nova sendet Vorträge der Jahrestagung des Netzwerks Medienethik

Bildergebnis für deutschlandfunk nova hörsaalDeutschlandfunk Nova sendet drei Vorträge der Jahrestagung des Netzwerks Medienethik 2020. Die Vorträge werden in der Reihe „Hörsaal“ zu hören sein. Termin: 4. April 2020, 18 Uhr. Die Sendung ist auch danach noch im Podcast verfügbar.

In den Vorträgen geht es um Wahrheit und Fälschung im öffentlichen Raum. Hier ein Überblick der Vorträge:

  • Wolfgang Schulz thematisiert das aktuelle öffentliche Interesse an der Künstlichen Intelligenz. Er skizziert, welche verfassungsrechtlichen Vorgaben nötig sind, um eine fruchtbare Diskussion dieses Themas zu ermöglichen. Er zeigt auf, welche Folgen die verstärkte Automatisierung bereits verzeichnet und diskutiert die Rollen von Recht und Ethik in gegenwärtiger Problembewältigung.
  • Tanjev Schultz behandelt den Begriff von Objektivität im modernen Journalismus. Ausgehend von der Fake-News Debatte und bestärkt durch neue, subjektfokussierte, journalistische Strömungen kippt die Debatte zunehmend in einen generellen Relativismus. Im Vortrag stellt Schultz verschiedene Ansätze vor, die helfen sollen, das gestörte Verhältnis von objektiver und subjektiver Welt in Ordnung zu bringen.
  • Tobias Eberwein beschäftigt sich mit der Form des Erzähljournalismus. Ist es auf einer Seite hilfreich, dem Leser durch die Kontextualisierung des Autors ein möglichst authentisches Bild von Information zu verschaffen, läuft ein zu literarischer Schreibstiel Gefahr, den Wahrheitsbegriff zu verzerren. Der Vortrag behandelt die Rolle des Erzähljournalismus am Fall des „Relotius-Skandals“ und versucht Kriterien für diesen zu finden.

Herzliche Einladung zum Erkunden und Nachhören. Informationen über die Tagung finden Sie hier, das Book of Abstracts der Beiträge der Tagung hier.

Call for Papers für „Minds & Machines“-Sonderheft zur Roboterethik

Die Fachzeitschrift “Minds and Machines beschäftigt sich mit künstlicher Intelligenz, Philosophie und kognitiven Wissenschaften. Für ein Themenheft “Social Robots: Ethical and Anthropological Issues” lädt sie zum Einreichen von wissenschaftlichen Artikeln ein.

Themenschwerpunkt  

Die Einsatzgebiete von Robotern verlagern sich mehr und mehr auf nicht industrielle Bereiche. Auch vor unserem Privatleben und intimen Anwendungsbereichen machen sie keinen Halt. Soziale Roboter sollen gezielt menschliche Emotionen imitieren und können so teilweise die Rollen von Pflegekräften, Freunden oder Sexualpartnern erfüllen. Was sagen solche Interaktionen über uns als Gesellschaft aus? Wie funktionieren sie und wie sind sie  zu bewerten?

Mögliche Themen könnten sein: 

  • Die Nutzung von Robotern als Indiz für unser Wesen als soziales Tier
  • Der Wertverlust durch künstliche Konkurrenz im Sozialleben
  • Der qualitative Unterschied von “Fühlen” in einer Mensch-Technik und Mensch-Mensch Beziehung
  • Die Konzepte von Sozialität und Freundschaft im Roboter-Mensch Dialog
  • Ethische Prinzipien zur Schaffung von Pflege- und Sozialrobotern
  • Soziale Roboter als Mittel zur Täuschung
  • Roboter als Erweiterung oder Einschnitt der persönlichen Autonomie

Die Arbeiten sollen bis zum 1. Oktober 2020 eingereicht werden und erscheinen 2021. Genauere Informationen zur Abgabe finden sie hier.