Ethische Leitlinien zum Einsatz von KI-Stimmen im Journalismus

Wie verändert der Einsatz von KI-generierten Stimmen den Journalismus? Welche ethischen Maßstäbe müssen gelten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Institut für Digitale Ethik an der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) im Rahmen des Forschungsprojekts GEISST. Das Verbundprojekt wird noch bis September 2025 vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt mit rund einer Million Euro gefördert.

In der Publikation „Ethische Leitlinien für den Einsatz von synthetischen und geklonten Stimmen im Nachrichtenjournalismus“ stellen die Forschenden einen ethischen Ansatz vor, der klare Orientierungsvorgaben für Redaktionen und Medienschaffende formuliert. Im Zentrum stehen Fragen nach Verantwortung, Transparenz, Schutz vor Täuschung, Medienkompetenz und der Rolle der menschlichen Stimme im Zusammenhang mit journalistischer Verantwortung. Die Leitlinien richten sich ausdrücklich auch an politische Influencer und neue mediale Formate, da hier die Meinungsbildung vor allem von jüngeren Zielgruppen maßgeblich beeinflusst wird.

Einladung zum Diskurs

„Die technische Möglichkeit ersetzt nicht automatisch die ethische Legitimität“, sagt Prof. Dr. Petra Grimm, Leiterin des Instituts für Digitale Ethik. „Ethik wird bei uns am Institut nicht als Hemmnis, sondern als Voraussetzung für eine verantwortungsvolle Gestaltung verstanden.“ Die Leitlinien seien eine Einladung zu einem öffentlichen Diskurs über die Bedingungen und Voraussetzungen für einen guten Journalismus im Zeitalter von generativer KI. Die Leitlinien sind über die Website des Instituts für Digitale Ethik abrufbar.

Zu den GEISST-Projektpartnern zählen die nachtblau GmbH mit Sitz in Hamburg und das Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) mit Standorten in Oldenburg und Ilmenau. Das Förderkennzeichen lautet FKZ 01IS23014 A-C.

Gemeinsame Jahrestagung 2026: Digitale Teilhabe. Medien als Bedingung von Partizipation und Freiheit?

Am 05. und 06. Februar 2026 findet die gemeinsame Tagung der DGPuK-Fachgruppen Kommunikations- und Medienethik und Medienpädagogik mit dem Netzwerk Medienethik in Kooperation mit der Akademie für Politische Bildung Tutzing statt. Veranstaltungsort ist die Katholische Stiftungshochschule in München. Das Thema der Tagung lautet „Digitale Teilhabe. Medien als Bedingung von Partizipation und Freiheit?“

(Digitale) Medien sind integraler Bestandteil gesellschaftlicher Prozesse und haben erheblichen Einfluss auf die Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Teilhabe. Sie können Inklusion fördern, aber auch bestehende Ungleichheiten und Diskriminierungsmechanismen verstärken. Damit rücken Fragen der medienethischen Verantwortung ebenso ins Zentrum wie die besonderen Bedingungen der digitalen Teilhabe unterschiedlicher Generationen wie Kinder und Jugendliche oder ältere Menschen.

Die Tagung reflektiert aus medienethischer und -pädagogischer Perspektive die vielfältigen Facetten und Verantwortungsakteure digitaler Teilhabe. Dabei werden interdisziplinäre Bezüge sichtbar gemacht und zueinander in Beziehung gesetzt. Neben theoretischen Reflexionen widmet sich die Tagung auch konkreten praktischen Herausforderungen und Problemstellungen, die medienethisch diskutiert werden. Besonders interessiert uns, wie sich digitale Teilhabe für unterschiedliche Generationen gestaltet – etwa unter den Bedingungen von Plattformlogiken, Bildungsungleichheiten oder familiären wie (außer-)schulischen Medienerziehungsprozessen.

Die gemeinsame Tagung der Fachgruppen Kommunikations- und Medienethik und Medienpädagogik in der DGPuK in Kooperation mit der Akademie für politische Bildung Tutzing setzt an dieser Schnittstelle an: Sie fragt danach, welche ethische Bedeutung gesellschaftliche Teilhabe durch Medien hat, wie digitale Medien gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen oder behindern – und welche ethischen, (medien-)pädagogischen und politischen Implikationen sich daraus für verschiedene Alters- und Gesellschaftsgruppen und Institutionen entlang der Bildungskette ergeben.

Termin: Donnerstag, 05. Februar bis Freitag, 06. Februar 2026

Ort: Katholische Stiftungshochschule München

Tagungswebsite: https://www.netzwerk-medienethik.de/jahrestagung/2026-digitale-teilhabe/

Zur Webseite der Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik gelangen sie hier.

Rückfragen an das Tagungsteam stellen Sie gerne über die Mailadresse susanna.endres@ksh-m.de.