Positionspapier der Medienanstalten zu KI und Medien

Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat ein Papier mit dem Titel „Vielfalt stärken, Verantwortung regeln, Vertrauen wahren“ beschlossen, in dem sie den Einsatz KI-basierter Systeme in Medien in den Blick nimmt. Laut Pressemitteilung fasst das Papier die Forderungen der Medienanstalten unter den drei Leitsätzen „Vielfalt stärken“, „Verantwortung regeln“ und „Vertrauen wahren“ zusammen.

Mit dem Grundsatz „Vielfalt stärken“ setzen sich die Medienanstalten dafür ein, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Vielfalt in den Medien nicht beeinträchtigen. Das bedeutet, dass sowohl bei der Erstellung als auch bei der Distribution von Medien durch KI-Systeme die Unterschiedlichkeit von Meinungen und Perspektiven sichtbar bleiben muss.

Der Grundsatz „Verantwortung regeln“ bezieht sich auf den Umstand, dass journalistische Medien einen starken Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung haben. Deshalb müssen sie bestimmte Sorgfaltspflichten wahren. Diese Verantwortung gilt auch für den Einsatz Künstlicher Intelligenz und liegt in letzter Konsequenz immer beim Menschen. Medienschaffende und -anbieter haben deshalb beim Einsatz von KI besondere Prüfpflichten. Auch aus medienrechtlicher Sicht müssen taugliche Kontroll- und Prüfmechanismen aufgesetzt werden.

Das Prinzip „Vertrauen wahren“ bezieht sich wiederum darauf, dass das Vertrauen in Medieninhalte entscheidend für die Vielfalt der Meinungen im demokratischen Diskurs ist. Um Vertrauen zu bewahren und KI als Chance zu begreifen, sind medienrechtliche Prinzipien wie Transparenz und Diskriminierungsfreiheit auch auf KI anzuwenden. Maßgeblich ist hierfür insbesondere die Kennzeichnung des KI-Einsatzes durch die Medienanbieter. Und weil Vertrauen auch auf Verstehen gründet, fördern die Medienanstalten die Vermittlung von KI-Kompetenzen.

Das vollständige Positionspapier steht hier als Download zur Verfügung.

Call for Papers für ein Themenheft des Medien Journal

Umbrüche in der öffentlichen Kommunikation, Herausforderungen im Zuge von Digitalisierung, Datafizierung und Automatisierung sowie die gesellschaftlichen Krisen der Gegenwart verlangen eine verstärkte Auseinan dersetzung mit unserem Selbstverständnis als Kommunikations- und Medienwissenschaftler:innen. In den vergangenen Jahren ist in der deutschsprachigen sowie internationalen Forschung eine wachsende Anzahl an Veröffentlichungen erschienen, die sich mit dem Verhältnis zwischen Medien- und Kommunikationswissenschaft (MuK) und Gesellschaft beschäftigen.

Das Themenheft „Öffentliche, Transdisziplinäre und Transformative Medien- und Kommunikationswissenschaft“ des Medien Journal (02/2025, Open Access) wird von Silke Fürst (Universität Zürich), Larissa Krainer (Universität Klagenfurt) und Christopher Buschow (Hamburg Media School & TU Hamburg) herausgegeben und soll die Reflexion zu und die empirische Bestandsaufnahme von Öffentlicher, Transdisziplinärer und Transformativer MuK vertiefen.

Kolleg:innen, die einen Beitrag zu diesem Themenheft beisteuern möchten, werden gebeten, ihre Manu-
skripte in deutscher oder englischer Sprache zu verfassen und als Word-Datei bis zum 31. August 2024
einzureichen. Autor:innen können zwischen zwei unterschiedlichen Formaten wählen: Das Kurzformat
umfasst 2.500 bis 4.000 Wörter (inkl. Literaturverzeichnis) und eignet sich insbesondere für zentrale Begriffs-
klärungen, das Vorstellen und Diskutieren von Fallbeispielen, Best Practices und programmatischen Essays.
Das Langformat umfasst 6.000 bis 8.000 Wörter (inkl. Literaturverzeichnis) und ist insbesondere für
empirische Analysen und theoretisch-konzeptionelle Beiträge geeignet.

Den ausführlichen Call for Papers finden Sie hier.