Call for Papers: “Medien und Wahrheit”, Jahrestagung Netzwerk Medienethik 2020

Das Netzwerk Medienethik veranstaltet im Februar 2020 seine Jahrestagung unter dem Titel „Medien und Wahrheit – Medienethische Perspektiven auf ‚Fake News‘, Künstliche Intelligenz und Agenda-Setting durch Algorithmen“.

Mit dem jetzt veröffentlichten Call for Papers zur Jahrestagung 2020 laden die Veranstalter Kolleginnen und Kollegen aus der Wissenschaft ebenso wie Medien- und Kommunikationsexpert:innen aus der Praxis herzlich ein, sich mit einem Beitrag an der Tagung zu beteiligen. – Die Tagung wird wie immer auch das Gespräch zwischen Wissenschaft und Praxis anzielen.

Die vollständige Einladung zur Einreichung finden Sie auch auf der Tagungswebsite, der Call ist offen bis 1.10.2019. Die Tagung findet statt am 20.-21. Februar 2020 in München und wird ausgerichtet zusammen mit der Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik in der DGPuK und in Kooperation mit der Akademie für politische Bildung, Tutzing. Die Tagungswebsite ist zu erreichen unter https://tagung2020.netzwerk-medienethik.de/.

Wahrheit und Medien

Der Informationsaustausch ist im Netz dichter und vielfältiger geworden. Gerüchte und Stammtischparolen können je nach Plattformlogik direkt neben journalistischer Berichterstattung erscheinen. Nicht immer ist nachvollziehbar, von wem welche Inhalte im netzöffentlichen Raum stammen und welche Absichten durch das Publizieren verfolgt werden. Es ist für jede(n) einfach und kostengünstig, Inhalte aller Art über zahlreiche digitale Kanäle unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Äußerungen zu verbreiten.

Die Demokratisierung der Öffentlichkeit gelingt durchaus, etwa durch eine gestiegene Vielfalt an Publikationen, einem breiteren Meinungsspektrum und einer breiteren Beteiligung am öffentlichen Diskurs. Der digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit zeigt aber auch damit verbundene ethische Problemlagen.

Die Tagung wird anhand verschiedener Themenkomplexen und Fallbeispiele die erkennt-nistheoretische Frage nach Wahrheit stellen, die medienethischen Forderung nach Wahrheit und Sorgfalt im Journalismus reflektieren, aber auch Unterhaltungsformen und Social-Media-Veröffentlichungen nicht-journalistischer Akteure mit Blick auf die Wahrheitsnorm analysieren. Differenzierungen werden vorgenommen in Bezug auf Text vs. Bild, Realität vs. Fiktion, klassische Massenmedien vs. Individualmedien, strategische Instrumentalisierung und Propaganda vs. wahrheitsorientierte Kommunikation sowie medienethische Normen vs. Praktiken.

Alexander Filipovic

Professor für Sozialethik an der Universität Wien, Schwerpunkte: Medienethik, Technikethik, politische Ethik, Wirtschaftsethik

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