Am 22. Dezember 2015 verstarb unerwartet Dr. Jeldrik Pannier in Bielefeld. Das Netzwerk Medienethik und die Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik der DGPuK verlieren einen geschätzten Kollegen.
Geboren 1977 in Hamburg und aufgewachsenen in Braunschweig, studierte er bis 2004 Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Bielefeld. Sein medienethischer Arbeitsschwerpunkt war die Analyse und Bewertung der fotografischen Kriegs-Berichterstattung. Ab Oktober 2004 nahm er zusammen mit seiner späteren Frau Stefanie Pannier dazu ein Promotionsvorhaben an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg in Angriff. Das ungewöhnliche Konstrukt einer Doppeldissertation zeigt bereits Jeldrik Panniers Fähigkeit, seine hohe bildtheoretische und bildschaffende Kompetenz als Wissenschaftler und Grafiker in einen interdisziplinären Zusammenhang zu stellen. Mit ihrer 2011 gemeinsam eingereichte Untersuchung der Einflüsse auf die Produktion visueller Kriegs- und Krisenkommunikation „Bilder prägen“ wurde beide 2012 promoviert. Diese Arbeit von Jeldrik und Stefanie Pannier spannt, empirisch gestützt durch eine Vielzahl von internationalen Interviews einschlägiger „Macher“ und in der Reflexion auf die Wirkungen dieser Produkte für die Bildproduktion von Kindern, eine Horizont der Forschung von Ikonologie über Ethik und empirische Sozialforschung bis zur Medienpädagogik auf.
Doch bei aller wissenschaftlichen Begeisterungsfähigkeit war Jeldrik Pannier ein bewusster Praktiker. Kreativität und wissenschaftliche Reflexion sollten für ihn immer zur Lösung eines praktischen Problems beitragen.
Jeldrik Pannier hat an einigen Jahrestagungen des Netzwerks Medienethik und der DGPuK teilgenommen und auch dort seine gestalterischen Fähigkeiten zur Verfügung gestellt. Einige Veröffentlichungen des Netzwerks sowie die aktuelle Website des Netzwerks Medienethik zeugen von seiner grafischen Schaffenskraft. Als Diplom Designer arbeitete er hauptberuflich als Gestalter. Zuletzt hat er zusammen mit seiner Frau in Bielefeld die Agentur synpannier für Gestaltung und Wissenschaftskommunikation betrieben.
Mit Jeldrik Pannier verlieren die Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik und das Netzwerk Medienethik einen lebensfrohen, überaus sympathischen, energiegeladenen und im besten Sinne unkonventionellen Menschen. Wir vermissen einen Kollegen und trauern um einen Freund. Requiescat in pace.
(Alexander Filipović und Matthias Rath)
Lieber Jeldrik, ich werde dich vermissen.