Gestern verbreitete sich via Twitter das Bild des toten Ailan. Das Bild wird mit dem Hashtag #KiyiyaVuranInsanlik gekennzeichnet, türkisch: „Die fortgespülte Menschlichkeit“. Ob das Bild in den Medien gezeigt wird, ist Abwägungssache. Ich würde das Bild nicht publizieren, auch wenn das Foto die Flüchtlingskrise und das Versagen internationaler Politik symbolisiert wie bisher kein anderes.
[Anm.: Die verlinkten Artikel zeigen zum Teil das Bild bzw. Szenen vom Fundort.]
Das Bild zeigt einen dreijährigen Jungen, tot am Strand liegend, angespült in der Nähe von Bodrum (Türkei). Nach Medienberichten ist der Junge ertrunken bei einem Fluchtversuch nach Kos (siehe der Bericht bei Zeit-Online und der Artikel bei sueddeutsche.de). Ich kann über das Bild kaum etwas sagen, ohne dass mir die Tränen kommen.
Wie auch bei dem Bild der Flüchtlinge, die in einem LKW gestorben sind, handelt es sich um ein Dokument der menschlichen Katastrophe, die diese Flüchtlingskrise darstellt. Es schockiert, es ist unzumutbar, aber es ist wahr. Es bleibt die Frage: Kann oder soll man das Bild abdrucken, im TV zeigen oder nicht? Ich würde sagen: besser nicht. Weiterlesen