Die Macht der strategischen Kommunikation – Einladung zur Jahrestagung des Netzwerks Medienethik 2016

Eine medien- und kommunikationsethische Tagung mit Julius van de Laar (Kampagnen- und Strategieberater), Günter Bentele (em. Prof. für Public Relations), Christopher Storck (Hering Schuppener), Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung) und anderen – am 18./19. Februar 2016 in München. 

Tagungswebsite mit Anmeldung: tagung2016.netzwerk-medienethik.de.

Die Digitalisierung ermöglicht ganz neue Formen der Einflussnahme durch Kommunikation. Leben wir in einer medialen Kampfzone der Meinungsbeeinflussung? Das Medienhandeln wird im Zusammenhang von Propaganda, PR und Big Data jedenfalls schwieriger.

netzwerk-medienethik_Logo_Claim_RGBDie Konferenz „Die Macht der strategischen Kommunikation“ nimmt diese neuen Formen von Werbung, Public Relations und Propaganda in den Blick. Bei der Tagung des Netzwerks Medienethik versuchen wir herauszufinden, welche Folgen diese Phänomene für Mensch und Gesellschaft haben. Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Kommunikationspraxis analysieren, überlegen und diskutieren mit den Teilnehmern der Tagung, wie man sich zur neuen Macht der strategischen Kommunikation verhalten kann.

Das Netzwerk Medienethik ist seit 20 Jahren der Treffpunkt der Kommunikations- und Medienethik in Wissenschaft und Praxis. – Wir laden Sie zu dieser Tagung herzlich ein!

Termin: Do 18. – Fr 19. Februar 2016
Ort: München, Hochschule für Philosophie, Kaulbachstr. 31, 80539 München (U-Bahn „Universität“)
Informationen und Anmeldung unter https://www.netzwerk-medienethik.de/jahrestagung/tagung2016/

Trailer: Der Lehrstuhl für Medienethik hat zwei Trailer für die Tagung produziert. Wenn Ihnen die Filme gefallen, teilen Sie sie gerne in den Sozialen Netzwerken.

Die Jahrestagung des Netzwerks Medienethik wird in Zusammenarbeit mit der DGPuK-Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik geplant und durchgeführt.

Lügenpresse, Germanwings, Aylan – Ein medienethischer Jahresrückblick 2015

2015 schlug Journalisten großes Misstrauen entgegen. Pegida-Demonstranten etwa skandierten „Lügenpresse“. Zu Recht? Was Zeitungen und Rundfunk falsch machten und was richtig: ein medienethischer Jahresrückblick

Im Jahr 2015 war einiges los. Oft mussten Zeitungen, TV und Radio über die schreckliche Dinge berichten. In vielen Fällen ist das gut gelungen. Einfühlsame Geschichten über die Trauer angesichts des Flugzeugabsturzes, Reportagen über die Situation der Flüchtlinge in Europa, anregende Kommentare über die Flüchtlingspolitik und jede Menge professionell geprüfter Nachrichten. Wichtig ist: Ein medienethischer Rückblick, der die Fehler und Verstöße des Jahres aufsammelt, darf nicht die sorgfältige Arbeit von tausenden Journalistinnen und Medienmachern aus dem Blick verlieren. Es wird oft nicht gesehen, dass in den Medien laufend gute Arbeit gemacht wird. Das Vertrauen in Medienakteure verschwindet allerdings mehr und mehr. Auch die gute Arbeit steht mittlerweile unter Generalverdacht: Alles gelogen, das Volk wird systematisch getäuscht, einige wenige – so die Ansicht – manipulieren die Masse.

Lügenpresse

Damit sind wir beim Thema „Lügenpresse“: Auch im Jahr 2015 schlägt den Medien starkes Misstrauen entgegen und die Wut äußert sich in den Webforen in aggressivster Weise. Die Pegida-Demonstrationen kultivieren dieses Misstrauen und diesen Hass: Falschinformation und politisch gelenkte Inhalte sind die Vorwürfe. Belegt werden diese durch tatsächliche oder vermeintliche Fehler in der Berichterstattung. Dass dies mit Absicht geschehe, wird allerdings immer nur unterstellt. Dass das Misstrauen der Mehrheit der Bevölkerung in die Arbeit der Medien auch ein Erfolg geschickter Propaganda ganz anderer Seiten sein könnte, wird wenig gesehen. Propaganda jedenfalls erlebt in Zeiten des Internets ein erstaunliches Revival: Der Moskauer Auslands-Fernsehsender RT (ehemals Russia Today), der vom russischen Staat finanziert wird und seit Ende 2014 im Internet auch ein Angebot in deutscher Sprache produziert, ist russische Staats-PR. Weiterlesen