Steffen Kolb: Einfluss von Werbekunden auf redaktionelle Inhalte

Abstract

Einfluss von Werbekunden auf redaktionelle Inhalte.  Quasi-experimentelle Modellierung und empirische Erhebung

Die Erforschung der Einflüsse von Anzeigenkunden und Anzeigenvolumina auf den redaktionellen Inhalt von Massenmedien weist in der deutschsprachigen und internationalen Journalismusforschung eine deutliche Lücke auf, da ein direkter Zusammenhang zwischen Werbevolumen einerseits und Berichterstattungsumfang sowie Bewertung des Unternehmens andererseits empirisch nur vage nachzuweisen ist und mit anderen Effekten konfundiert.

Daher bedarf es zur Erforschung des Zusammenhangs von Anzeigenschaltungen und redaktioneller Berichterstattung neben einer sauberen empirischen Erhebung auch einer sorgfältigen Modellierung des Untersuchungsdesigns. Die in diesem Beitrag präsentierte Studie versucht anhand einer quasi-experimentell modellierten Fallstudie die aufgezeigte Lücke – zumindest teilweise – zu schließen. Inhaltsanalytisch untersucht die Studie die Häufigkeit und den Umfang der Berichterstattung über die Grossbank UBS in den beiden Schweizer Tageszeitungen 20 Minuten, der auflagenstärksten Zeitung, in der die Bank massiv wirbt, und .ch, , eine kleinere Konkurrenzzeitung, in der die UBS keine Anzeigen schaltet, im Zeitraum der Banken- und Finanzkrise, in der die Bank in der öffentlichen Kritik stand.

Kurzbiographie

Steffen Kolb, Dr. phil., Lektor, studierte Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie Politikwissenschaft in Leipzig und Aix-en-Provence, Frankreich. Er ist Mitarbeiter am Department für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Fribourg/Schweiz. Seine Forschungsgebiete sind die International vergleichende Forschung, Politische Kommunikationsforschung, Medieninhaltsforschung, Kommunikatorforschung, Strategisches Kommunikationsmanagement sowie Empirische Methoden. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen u.a.: (zusammen mit Daniel Beck:), Sport und Medien. Aktuelle Befunde mit Blick auf die Schweiz. Zürich/Chur 2009; Mediale Thematisierung in Zyklen. Theoretischer Entwurf und empirische Anwendung. Köln 2005;Voraussetzungen für und Gewinn bringende Anwendung von quasiexperimentellen Ansätzen in der kulturvergleichenden Kommunikationsforschung. In: Wirth, Werner; Lauf, Edmund; Fahr, Andreas (Hrsg.): Forschungslogik und -design in der Kommunikationswissenschaft. Band 1: Einführung, Problematisierungen und Aspekte der Methodenlogik aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive. Köln 2004, 157-178.

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