Vielfalt und Qualität des Journalismus durch Corona bedroht

Information gehört zu einer der wichtigsten und grundlegendsten Ressourcen der gegenwärtigen Krise. Kaum eine andere Branche ist gerade so essentiell für den Zusammenhalt der Gesellschaft wie der Journalismus. Obwohl die Nachfrage und Brisanz derzeit so hoch ist wie schon lange nicht mehr, tun sich immer mehr Medienhäuser schwer, qualitative und unabhängige Berichterstattung zu finanzieren.

Das Dortmunder Institut für Journalistik (IJ) hatte jüngst aufgerufen, sich in der bereits erfolgten Videokonferenz „Innovative Wege zur Sicherung der Qualität und Vielfalt der Medien“ über mögliche Lösungen zu beraten. Hier trafen sich rund 40 Vertreter*innen der Medienbranche sowie aus Politik, Stiftungen und Wissenschaft, um gemeinsam über Handlungsoptionen zu diskutieren.

Peter Freitag, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Journalist*innen Union hält den Begriff einer Medienkrise für unangebracht: Man habe derzeit einen unvergleichlichen Medienboom, lediglich bestünden Finanzierungsprobleme. Vielen Verlagshäusern, gerade auf regionaler Ebene, sei keine erfolgreiche Umstellung ins Internet gelungen, da man verpasst habe das Online Angebot zu monetarisieren.

Lösungsansätze sehen beispielsweise vor, Journalismus als gemeinnützig einzustufen, um so die Förderung durch Stiftungen attraktiver zu machen. Nichtsdestotrotz scheint eine Lösung ohne staatliche Mittel derzeit nicht denkbar zu sein. „Das hat natürlich Probleme wie die Wahrung der Staatsferne. Aber ich sehe aktuell keine realistische Alternative“ so der WPK-Geschäftsführer Zotta.

Das IJ spricht von einer Anregenden Diskussion und möchte den Austausch möglichst schon im Mai fortsetzen. Den Bericht zur Videokonferenz finden Sie hier.

Zertifizierung von Künstlicher Intelligenz

Die Zertifizierung von Lernenden Systemen und Künstlicher Intelligenz gilt als eine Schlüsselvoraussetzung, um den Einsatz von KI-Systemen in verschiedenen Wirtschafts- und Lebensbereichen voranzutreiben. So kann Zertifizierung für eine Vielzahl von KI-Systemen in deutschen Wirtschaftsunternehmen, aber auch in sensiblen Bereichen, wie etwa der Gesundheitsversorgung, dazu beitragen, dass ihr gesellschaftliches Nutzenpotential sicher und gemeinwohlorientiert ausgeschöpft werden kann. Damit dies gelingt, muss eine Form von Zertifizierung gefunden werden, die Überregulierung vermeidet, Innovation ermöglicht und bestenfalls selbst zum Auslöser neuer Entwicklungen für einen europäischen Weg in der KI-Anwendung wird. Welche Potentiale und Herausforderungen die Zertifizierung von KI-Systemen birgt, erläutern wir im aktuellen Impulspapier „Zertifizierung von KI-Systemen“ aus der Plattform Lernende Systeme.

Das Impulspapier systematisiert zudem existierende Initiativen zur Zertifizierung von KI-Systemen in Deutschland und skizziert Problemstellungen, auf deren Basis in Folgepapieren Lösungsvorschläge präsentiert werden können. Die Herausforderungen der Zertifizierung von KI-Systemen verorten wir vor allem in der Komplexität und Dynamik der KI-Systeme selbst, aber auch darin, das richtige Maß bei der Zertifizierung zu finden. Um die Lücke zu bereits etablierten Prüfverfahren zu schließen, müssen hierzu bereits existierende Normen und Standards sowie aktuelle Projekte zur Zertifizierung von KI-Systemen berücksichtigt werden. Das Papier, das unter der Leitung der Arbeitsgruppe IT-Sicherheit, Privacy, Recht und Ethik sowie der Arbeitsgruppe Technologische Wegbereiter und Data Science der Plattform Lernende Systeme entstand, beleuchtet zudem technische, juristische und ethische Herausforderungen von KI-Zertifizierungsverfahren.
Das Impulspapier „Zertifizierung von KI-Systemen“ steht auf der Website der Plattform Lernende Systeme unter diesem Link zum Download bereit.