Verbundprojekt KoFFI stellt Leitlinien für autonomes Fahren vor

Das Verbundprojekt KoFFI (Kooperative Fahrer-Fahrzeug-Interaktion) setzt sich zum Ziel, ethische Leitlinien für zentrale Fragen des autonomen Fahrens zu entwickeln. Das Projekt wird vom BMBF gefördert und wurde durch das Institut für Digitale Ethik der Hochschule der Medien Stuttgart begleitet.

Autonom Fahren ist keine Fiktion mehr. Doch die neuen technischen Möglichkeiten bringen viele bislang unzureichend geklärte ethische Probleme mit sich. Die jüngst publizierten Leitlinien inklusive eines handlungsanweisenden Fragebogens für Entwickler zielen darauf ab, hier Klarheit zu schaffen. Technik sei nicht wertneutral und könne von Beginn an wertbezogen entwickelt werden. So liefert das Verbundprojekt neben Eckpunkten für ethische Leitlinien und Fragen für die Selbstreflektion auch eine kurze Liste an Imperativen, die die Diskussion anregen sollen:

  1. Füge keinen Schaden zu!
  2. Prüfe, ob das System fair ist!
  3. Schütze die Privatheit!
  4. Ermögliche Handlungs- und Entscheidungsfreiheit!
  5. Gewährleiste Erklärbarkeit!

Als zentrales Element fokussiert sich das Projekt auf Situationen, in denen Fahrer oder Maschine an ihre Grenzen geraten und sich so gegenseitig Abhilfe verschaffen können. So ist es beispielsweise denkbar, dass der Fahrer dem Fahrzeug einen Hinweis gibt, ob die Straße frei ist, falls dessen Sensorik keine eindeutigen Werte liefert.

Den Report inklusive Leitlinien und Fragebogen finden sie hier.

Call for Papers: ​Privatsphäre von Kindern und Jugendlichen (Workshop)

Das Zentrum für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg sucht fachkundige Interessierte für einen philosophischen Workshop am 4. und 5. Mai 2021 zum Begriff der Privatsphäre bei Minderjährigen. Geplant sind Kurzvorträge mit anschließender Diskussion (jeweils nicht länger als 25 min). Eine Publikation der Beiträge ist geplant. Interessierte schicken bitte bis zum 30. November 2020 einen Abstract im Umfang von 500 Wörtern an: gottfried.schweiger@sbg.ac.at

Die Frage nach dem moralischen Status von Kindern und Jugendlichen gewinnt im aktuellen Diskurs zunehmend an Relevanz. Wie wichtig diese normativ-implizierten Überlegungen sind, zeigt sich anhand der Diskussion über einen angemessenen Schutz der Privatsphäre. Das Kind steht hier zwischen den Spannungsfeldern eines eigenständigen Akteurs und den notwendigen Einschränkungen die zu seinem Schutz nötig sind.

Ziel des Workshops ist es, eine in anderen sozialwissenschaftlichen Feldern längst gängige Diskussion auch aus philosophische-ethischer Perspektive fruchtbar zu fundieren. Fragestellungen können beispielsweise Untersuchungen zum Begriff der Privatsphäre bei Kindern und Jugendlichen sein. Gibt es Unterschiede zu Erwachsenen? Haben sie überhaupt ein Recht auf diese und warum? Wie lassen sich Konfliktsituationen mit Erwachsenen bewerten? Wie verändert sich die Fragestellung durch die neuen Medien?

Ob der Workshop komplett online oder in Salzburg durchgeführt wird, wird mit Blick auf die aktuelle Entwicklung Ende Februar bekanntgegeben.