META Award in Stuttgart

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Mit der Digitalisierung der Gesellschaft verändern sich unser Alltag und unsere  Lebenswirklichkeit dramatisch: Unsere Lebensgewohnheiten werden zunehmend transparent, nachvollziehbar und voraussagbar – insbesondere für die ‚Internetgiganten‘ wie Google, Facebook, Amazon oder Apple, aber auch für andere Firmen, wie z.B. Werbeunternehmen, Banken oder Versicherungen. Im digitalen Zeitalter ist jeder Nutzer Kunde und jede Nutzerin Kundin, die getrackt, klassifiziert und vermessen werden können und werden. Die Grenzen zwischen analogem und digitalen Raum, Mensch und Maschine, Öffentlichem und Privatem verschwimmen mehr und mehr. „Algorithmen“, „Internet der Dinge“ und „Big Data“ sind Schlüsselworte für diese gravierende Entwicklung, mit der sich unser Denken, Handeln und Werteverständnis neu bestimmt.

Ethischen Fragen, die mit der Digitalisierung der Gesellschaft verbunden sind, sind Thema des XIII. Tages der Medienethik an der Hochschule der Medien in Stuttgart (HdM). In der Lehre und in Projekten steht das Thema Ethik im Fokus. Höhepunkt des Tages der Medienethik ist die Verleihung des Medienethik-Awards META 2013/14, der von Studierenden der HdM vergeben wird. Ausgezeichnet werden herausragende journalistische Beiträge in den Kategorien „Blogs“, „Zeitungen“ und „Fernsehen“. Im Mittelpunkt des META-Projekts steht die Frage, wie in den journalistischen Medien die Digitalisierung der Gesellschaft und deren ethische Konsequenzen dargestellt werden.

Die Eröffnungsrede „Big Data: Medienethische Fragen zur digitalen Vermessung der Welt“ hält Prof. Dr. Alexander Filipović (Hochschule für Philosophie München). Vertieft wird die Rolle des Journalismus in der anschließenden Podiumsdiskussion „Ego-Loops und Big Data in der Informationswelt: Bestimmen in der Zukunft Algorithmen die Meinungsbildung?“ Den Impulsvortrag „Algorithmen im Journalismus“ hält der Datenjournalist Marco Maas (OpenDataCity, Berlin), der anschließend auch auf dem Podium diskutieren wird, u. a. mit Prof. Dr. Stephan Weichert (Vocer, Hamburg).

Die Veranstaltung findet am 25.06.2014 ab 17:00 Uhr im Audimax der Hochschule der Medien in Stuttgart statt. Die Anmeldung ist schon möglich. Das vollständige Programm gibt es hier.

Neuerscheinung: Advertorials in Jugendprintmedien

Advertorials in JugendprintmedienAdvertorials sind wirtschaftlich orientierte Werbeanzeigen, die ähnlich wie journalistische Berichte aufgemacht sind. Nina Köberer beschäftigt sich in ihrer Dissertation (PH Ludwigsburg) zu „Advertorials in Jugendprintmedien“ mit dem Spannungsfeld zwischen Werbung und Journalismus und dem Grundsatz, beide Bereiche zu trennen. Das Buch richtet sich v.a. an Dozierende und Studierende aus Kommunikations- und Medienwissenschaft, Journalismus und Medienethik, sowie an Personen, die in Journalismus oder Werbung tätig sind.

„Aus medienethischer Sicht ist der Anspruch auf Transparenz (und die Überprüfbarkeit von Transparenz) plausibilisierbar und im Rahmen medialer Kommunikation weiterhin zu fordern. In diesem Zusammenhang erörtert die Autorin – unter Rückbezug auf empirische Ergebnisse –, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Sonderwerbeformen wie Advertorials auf Produzentenseite sowie auf Ebene der Rezipienten zu gewährleisten.“ (Quelle)

Die Autorin Nina Köberer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften an der Universität Tübingen und Sprecherin der Nachwuchsgruppe des Netzwerks Medienethik. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen u.a. in den Bereichen der Werbe- und Medienethik und der Medienbildung.