Michael Jäckel: Das „richtende“ Publikum: ein Systematisierungsversuch

Abstract

Das „richtende“ Publikum: ein Systematisierungsversuch

Die Kategorie des Publikums ist spätestens seit dem Zeitalter der Aufklärung zu einem Bezugspunkt literarischer und politischer Erörterungen geworden. Das Publikum wurde idealisiert, als Träger der öffentlichen Meinung eingesetzt oder in die Pflicht genommen, somit als Quasi-Gruppe eingeführt. Im Zuge des Aufkommens der modernen Massenkommunikation und einer sich steigernden Asymmetrie zwischen wenigen Sendern und zahllosen Empfängern wurde evident, dass dieses Richten an seine Grenzen stieß: es fehlte an Organisation und Anerkennung einer solchen durch die Empfänger der Kritik, Rollendifferenzierung fand nicht statt und es fehlte aufgrund der überwiegend räumlichen Trennung an Möglichkeiten der Verständigung über gemeinsame Ziele. Das Aufkommen neuer Medientechnologien verstärkt nunmehr wieder die Diskussion um neue Beteiligungs- und Einflussformen des Publikums. In Anlehnung an die Arbeiten von Albert O. Hirschman soll daher untersucht werden, wie sich das richtende Publikum entlang der Reaktionsformen von Loyalty, Voice und Exit gegenwärtig darstellen lässt.

Kurzbiographie

Professor Dr. Michael Jäckel ist Professor für Soziologie an der Universität Trier (Konsum- und Kommunikationsforschung). Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. die Mediensoziologie und die Konsumsoziologie. Zu seinen Publikationen zählt u.a. die vierte Auflage des 2004 erstmals erschienenen Lehrbuchs „Einführung in die Konsumsoziologie“, die im Frühjahr 2011 erscheint. 2005 ist das Lehrbuch „Mediensoziologie. Grundfragen und Forschungsfelder“ im Verlag für Sozialwissenschaften herausgegeben worden. Die fünfte Auflage des Lehrbuchs „Medienwirkungen. Ein Studienbuch zur Einführung.“ (Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften) erscheint im Mai 2011. 2010 wurde eine Einführung in die Soziologie (Soziologie. Eine Orientierung) publiziert.

 

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