Matthias Rath: Vom Flaschenhals zum Aufmerksamkeitsmanagement

Abstract

Vom Flaschenhals zum Aufmerksamkeitsmanagement: Überlegungen zum Online-Journalismus und einer neuen Ethik der öffentlichen Kommunikation.

Web 2.0-Inhalte, verstanden als „users generated content“, verändern die funktionale Beschreibung journalistischer Professionalität. Anders als in Habermas‘ Theorie bürgerlicher Öffentlichkeit, stellen JournalistInnen nicht mehr nur funktional den „Flaschenhals“ dar, durch den Öffentlichkeit hergestellt und gestaltet wird. Vielmehr wird ihre professionelle Funktion in Richtung auf ein „Aufmerksamkeitsmanagement“ erweitert, das Transparenz in die interessengeleiteten Medienangebote in Web 2.0 bringt. Dies hat zugleich auf systematischer Ebene Folgen für eine Ethik der öffentlichen Kommunikation. Ziele des Vortrags sind, einerseits die ethischen Herausforderungen eines Web 2.0-Journalismus deutlich zu machen, andererseits den gewandelten systematischen Ort einer Ethik der öffentlichen Kommunikation im Gefüge praktischer Philosophie/Ethik zu benennen.

Kurzbiographie

Matthias Rath, Prof. Dr. phil., Dr. phil. habil., Dipl.-Päd. (Univ.), Studium der Philosophie, Pädagogik, Soziologie, Psychologie und Germanistik, Promotion und Habilitation in Philosophie, 1994-1996 im Management von Bertelsmann, zunächst am Vorstand und Sprecher des Gesamtkonzerns, zuletzt Leiter der PR- und Pressearbeit der internationalen Verlage. Seit Ende 1996 Professor für Philosophie und Leiter der Forschungsstelle Jungend – Medien – Bildung an der Päd. Hochschule Ludwigsburg. Mitglied im Vorstand der Bertelsmann Wissenschaftsstiftung und der Gesellschaft für Medienbildungsforschung. Schwerpunkte in Wirtschafts- und Medienethik sowie in der empirische Medien- und Bildungsforschung. Veröffentlichungen: http://www.ph-ludwigsburg.de/2271.html

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